Tollwut

Nicht nur für die Tiere ist die Tollwut eine gefährliche Infektionskrankheit, sondern auch für uns Menschen, da diese auch auf den Menschen übertragen werden kann. Erreger der Tollwutkrankheit ist das Lyssavirus. Pro Jahr ereignen sich insgesamt 55.000 Todesfälle, Deutschland dagegen gilt seit 2008 jedoch als tollwutfrei. Das liegt daran, weil man mit Auslegung von Fuchsködern (die den Impfstoff enthielten), die Infektion eliminieren konnte. Die Fledermaustollwut kann man auch in Deutschland nicht komplett ausschließen. Kinder unter 15 Jahren infizieren sich schneller mit Tollwut als Erwachsene.

Die meisten Tollwutfälle

In den anderen europäischen Ländern treten eher weniger Tollwutfälle auf. Die meisten Tollwutfälle ereignen sich in Afrika, Asien und Lateinamerika. In diesen Ländern sind Hunde die Hauptüberträger.

Die Zeit bis zum Ausbruch der Krankheit

Bis zum Ausbruch der Krankheit vergehen ca. 8 Wochen, es kann aber auch mehrere Jahre dauern. Das ist aber unterschiedlich, je nachdem wie nah die Eintrittsstelle am Gehirn liegt. Ist die Eintrittsstelle direkt am Gehirn, bricht die Krankheit sofort aus. Der Krankheitsverlauf bis zum Tod beträgt ca. 7-10 Tage.

Tollwut muss dem Staat gemeldet werden

Ist die Tollwut ausgebrochen, so sollte dies dem Staat gemeldet werden und dem Gesundheitsamt, da es sich schließlich um eine Seuche handelt.

Wie wird die Krankheit übertragen

Meist übertragen infizierte Katzen, Waschbären und auch Stinktiere, Schakale, Wölfe und Vampirfledermäuse weltweit das Virus. Pferde und Rinder infizieren sich zwar mit der Tollwut, infizieren aber seltener den Menschen mit dem Virus. Streicheln ist völlig ungefährlich bei einem infizierten Tier. Ein hohes Risiko der Ansteckung besteht dann, wenn man in Berührung des Speichels mit Wunden oder Schleimhäuten kommt. Durch Bisse und Kratzverletzungen kann man sich auch infizieren.

Das erste Stadium der Krankheit

Das erste Stadium der Krankheit fängt mit Jucken und Brennen an und eine hohe Empfindlichkeit gegenüber der Bisswunde. Ebenso treten Symptome wie Kopfschmerzen, Fieber, Übelkeit, Bauchschmerzen und Durchfall auf. Die Pupillen sind ungleichmäßig beim Tier geweitet. Man sollte darauf achten, ob das Tier einen gesteigerten Geschlechtstrieb oder verminderten Harnabsatz hat.

Das Erregerstadium Rasende Wut

Das Erregungsstadium ist die zweite Phase der Krankheit, die auch als „rasende Wut“ bekannt ist. Die Krankheit ist besonders gekennzeichnet durch Angstgefühle, Reizbarkeit und motorische Unruhe, die stets zunimmt. Durch Schluckbewegungen werden Krämpfe der Schlundmuskulatur ausgelöst, die sehr schmerzhaft sind. Der Patient möchte nicht mehr essen und trinken. Der Kranke schluckt seinen eigenen Speichel aus Angst vor den Krämpfen nicht mehr herunter, sondern lässt ihn aus dem Mund heraus fließen. Tollwutkranke haben eine gewisse Scheu für Wasser entwickelt und haben auch vor dem Geräusch des Wassers Angst. Des Weiteren ist der Tollwutkranke sehr aggressiv und depressiv. Unerträglich empfunden werden Licht, Geräusche, Berührungen und ein leichter Windhauch. Katzen kratzen und beißen Menschen oder Tiere grundlos und sehen mit Speichel beschmiert zerzaust aus. Die Katzen können sich blutig erbrechen und miauen sich mehr und mehr heiser.

Die letzte Phase der Krankheit

Mit dem Fortschreiten der Tollwutenzephalitis zeigen sich weitere Symptome der Krankheit wie Verwirrtheit, Wahnvorstellungen, Nackensteife und Lähmungserscheinungen. Im Lähmungsstadium, die auch als „stille Wut“ bekannt ist, klingen die bisherigen Symptome aus. Stattdessen hat der Patient Schaum vor dem Mund und es treten weitere Krämpfe auf. Schließlich treten weitere Lähmungserscheinungen auf und die Atmung setzt aus. Katzen haben einen ausdruckslosen Blick, sie fangen an zu schielen.

Informationen zur Krankheit

Eine ausgebrochene Tollwutkrankheit endet zu 100 % tödlich. Der Erreger kann im Speichel, der Nasen-oder Rachenabstrich oder in der Gehirnflüssigkeit im weiteren Krankheitsverlauf nachgewiesen werden. Da sich das Tollwutvirus auch in den Haarbalgdrüsen vermehrt, eignen sich zum Erregernachweis auch Gewebeproben der behaarten Haut im Nacken. Zu 100 % nachgewiesen werden kann eine Tollwutkrankheit jedoch erst nach dem Tod.

Vorbeugung

Die Impfung ist der beste Schutz, um gegen Tollwut gewappnet zu sein. Nach einem Tierbiss sollte man umgehend die Hände und die Wunden mit Wasser und Seife ausspülen. Anschließend sollte man mit Alkohol die Stellen desinfizieren. Schon bei leichten Kratzern wird empfohlen, eine Tollwutimpfung durchzuführen. Treten bereits die ersten Symptome einer Tollwut-Infektion auf, so ist eine Tollwut-Impfung völlig nutzlos und kann und darf nicht mehr durchgeführt werden. Es ist sogar gesetzlich verboten, eine Impfung dann noch durchzuführen. Tiere mit Verdacht auf Tollwut müssen sofort getötet werden, um andere Tiere vor der Krankheit zu schützen.

Schutzimpfung

Eine Schutzimpfung sollte an Tag 0, dann an Tag 7, Tag 28 und dann nach 12 Monaten durchgeführt werden. Der Schutz besteht dann für insgesamt 5 Jahre. Wer in ein anderes europäisches Land mit dem Tier fahren möchte, der sollte vorweisen, dass er dieses gegen Tollwut geimpft hat (nachzuweisen im Impfpass). Die prophylaktische Impfung ist dringend nötig bzw. erforderlich, wenn Menschen ein hohes Ansteckrisiko haben. 4 Wochen vor Reiseantritt sollte die Impfung durchgeführt werden.

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